Es
ist nicht immer die neueste Technik, die das Herz höher schlagen lässt,
wissen die Oldtimerfreunde Düsseldorf. Einmal im Monat treffen sich
die Autobegeisterten und tauschen sich über ihre Lieblingsstücke
aus oder helfen sich gegenseitig bei der Ersatzteilbeschaffung. Für
gestern hatten sie ein großes Oldtimertreffen auf dem Schützenplatz
in Wersten organisiert, zu dem Autobesitzer mit ihren Maschinen aus ganz
Deutschland anreisten. Die Modelle, die zum großen Teil aus den 1930er
bis 1950er Jahren stammen, lockten viele Besucher an. „Die Leute reagieren
auf so was immer sehr positiv“, sagt Organisator Frank Bachhausen. Neugierige
Blicke ist er gewöhnt, wenn er einen seiner fünf Oldtimer aus
der Garage holt. „Das ist für viele etwas Ungewöhnliches“, erklärt
Bachhausen. Besonders stolz ist der Oldtimerbesitzer auf seinen Bäcker-Kastenwagen
aus dem Jahr 1927, der gestern das älteste Modell auf dem Platz war.
Das Stück habe schon in der Filmstadt Babelsberg gestanden, bevor
er es erworben habe, erklärt der Werstener stolz. Nach einigen
Reparaturen,
die Bachhausen bald an dem Opel-Modell vornehmen will, wird er mit dem
Wagen auch kurze Strecken fahren.
Vergangenheit aufleben lassen
Das
75 PS starke Feuerwehrauto von der freiwilligen Feuerwehr Velbert erwies
sich als Besuchermagnet. Der knallrote Löschzug mit Baujahr 1959 weist
nämlich nicht nur optisch, sondern auch technisch große Unterschiede
zu den heutigen Feuerwehrautos auf. „Damals musste man noch richtig pumpen,
bis Wasser kam“, erklärt Bernd Laupenmühlen von der Feuerwehr
Velbert. Heute setze die Feuerwehr
das Modell selbstverständlich nicht mehr zur Brandbekämpfung
ein. „Hier finden sich echte Raritäten“, sagte Udo Schlosser über
das Oldtimertreffen. Er |
selbst stellte seinen
überdachten Heinkel-Kabinenroller aus den 1950er Jahren aus. Die 10-PS-Maschine
habe zunächst nur drei Räder gehabt, sich bei der Fahrt über
Straßenbahnschienen aus diesem Grund aber als sehr unpraktisch erwiesen,
erklärt der Werstener. Deshalb habe der Hersteller später ein
viertes Rad hinzugefügt. Heute gebe es von diesen vierrädrigen
Modellen nur noch 82 Stück in Deutschland, erklärt Schlosser
stolz. Organisator Frank Bachhausen weiß, dass Oldtimertreffen nicht
nur etwas für die Besitzer dieser Fahrzeuge sind. „Wenn man älter
ist, erinnert man sich gerne daran, wie es früher war“, sagt er. Die
Faszination für Besucher liege darin, dass sie vor vielen Jahren vielleicht
ein ähnliches Modell gefahren sind und sich dann an diese Zeit erinnern.
Bachhausen selbst besitzt jetzt einen Opel Blitz, den er schon früher
einmal gefahren war. Oldtimerbesitzer Udo Schlosser fährt seine Modelle
auch noch aus einem anderen Grund: „Viele Blicke sind einem sicher“, sagt
er und lacht.
INFO
Die Oldtimerfreunde
Frank Bachhausen
und Gerrit Jung gründeten die Oldtimerfreunde Düsseldorf gemeinsam.
Insgesamt 24 Autobesitzer treffen sich inzwischen einmal monatlich
im Düsseldorfer Süden. Treffpunkt ist an jedem zweiten Montag
im Monat das Bistro Hebmüller im Meilenwerk, Harffstraße
110a, um 18 Uhr.
Weitere Informationen
zu der Gruppe gibt es im Internet unter
www.oldtimerfreunde-duesseldorf.de. |
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